Unihockey Fricktal
, Daniel Zehnder

Wohin des Weges?

U21C: Unihockey Fricktal vs Hornets Regio Moosseedorf Worblental 9:7 (2:3, 5:3, 2:1)

Die Hinrunde ist geglückt, soviel darf man sagen. Nach eher zögerlichem Saisonstart gegen Visp und Herzogenbuchsee schaffte das fricktaler U21-Team in den nächsten Partien mit Siegen gegen Aargau United, Basel Regio und Bern den erhofften Turnaround, und dank einem erneuten Vollerfolg gegen den starken Gegner aus der Region Moosseedorf Worblental konnte man die tolle Hinrunde am vergangen Sonntag nun auch positiv abschliessen.

Das Spiel gegen die Berner begann zwar engagiert, doch beide Mannschaften schafften es nur selten, den Ball so in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen, dass sich daraus auch gute Chancen entwickeln würden. Zu viele ungenaue und überhastete Pässe und zu viele Flüchtigkeitsfehler prägten im ersten Drittel das Spiel beider Mannschaften. Man konnte aus heimischer Sicht froh sein, dass sich Florian Daasch zweimal in gewohnter Manier den Ball schnappte, energisch den Abschluss suchte und auf diese Art und Weise den gegnerischen Torhüter zweimal zu bezwingen vermochte. Die defensiven Probleme konnten so einigermassen kaschiert und der erste Spielabschnitt doch noch halbwegs erfolgreich gestaltet werden. Das eine Tor Rückstand, das man sich durch diverse Eigenfehler eingehandelt hatte, würde man sicher noch aufholen können.

Einen gewissen Handlungsbedarf sah das Coaching-Trio Suter/Stäuble/Zehnder in der ersten Pause dennoch. Die hohe Flexibilität des Teams wurde in den letzten Partien erkannt und so schätzten die Trainer das Risiko, das sie mit der kompletten Umstellung der einzelnen Spielerblöcke auf sich nahmen, als eher gering ein. Ziel der diversen Änderungen war es, etwas mehr Ausgeglichenheit zu finden, um das Spiel in heiklen Phasen besser beruhigen zu können. Defensiv stabil und offensiv gefährlich wollte man mit allen drei Blöcken auftreten. Naja, nicht immer geht ein Plan auch sofort auf; nach Wiederanpfiff handelte man sich rasch zwei weitere Gegentore ein und sah sich mit 2:5 in Rückstand. Das Spiel drohte den Fricktalern in dieser Phase zu entgleiten. Es brauchte jetzt Leader-Figuren, die Verantwortung übernehmen würden. Mit Andreas Koch und Dominik Steiger fanden sich solche. Zwei rasch aufeinanderfolgende Tore der beiden Offensivspieler brachten die Fricktaler wieder ins Spiel und ein Powerplay-Doppelpack von Adrian Itin – zweimal musste ein Berner aufgrund überharten Körpereinsatzes auf die Strafbank – sorgte für die Wende. Kurze Zeit später kam es dann sogar noch zu einem weiteren (halben) Powerplay-Treffer; Remo Welte erzielte acht Sekunden nach Ablauf der nächsten Zwei-Minuten-Strafe – die Berner waren in der Defensive noch nicht richtig sortiert – das durchaus sehenswerte Tor zum 7:5. Mit einem ereignisreichen zweiten Spielabschnitt durfte man somit – auch wenn die Berner zwei Minuten vor der Sirene noch einmal auf ein Tor Rückstand verkürzten – sehr zufrieden sein.

Entsprechend kurz fiel die Pausenansprache der Trainer aus. Die Aufstellung musste man verletzungsbedingt zwar wieder etwas anpassen, doch taktisch brauchte es nur wenige Inputs. Den fast schon unverhofft wiedergewonnen Elan wollte man ganz einfach ins Schlussdrittel mitnehmen. In der Gäste-Kabine könnte es jedoch etwas zu sagen gegeben haben, zu einfach hatte man das Spiel zuvor aus der Hand gegeben. Und tatsächlich, die Trainer schienen die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Berner kamen noch einmal mit allem, was sie hatten, zeigten jetzt die erwartete Spielstärke und setzten das Heimteam in den ersten paar Minuten doch ziemlich unter Druck. Dennoch, aus fricktaler Sicht blieb man defensiv abgeklärt und offensiv effizient; zweimal traf man vorne ins Schwarze – Adrian Itin mit seinem dritten und Robin Koch mit seinem ersten Treffer – , hinten liess man nur noch einen Gegentreffer zu und die Zeit verpuffte so dann doch ziemlich schnell.

Der 9:7-Arbeitssieg war sicherlich verdient, das Spiel hätte aber insbesondere im zweiten Drittel auch in eine andere Richtung laufen können. Die Schlüssel zum Erfolg waren wohl die Abgeklärtheit und Geduld, die man in jener Phase zeigte, die Konstanz, mit der man während der gesamten Partie agierte, und sicherlich auch der Übermut des Gegners, welcher sich im Mitteldrittel durch teils ungeschickt-hartes Einsteigen selber schwächte.

Die erste Saisonhälfte schliessen die Fricktaler somit auf dem hervorragenden zweiten Platz ab, nur die starken Basler stehen dem jungen Team noch vor der Sonne. Dennoch, in den Winterschlaf zu verfallen liegt trotzdem noch nicht drin, denn am nächsten Wochenende steht eine lange Reise ins Wallis an. Dort wird man sich mit dem Tabellenletzten aus Visp duellieren, mit dem man nach der – so viel darf man sagen – unnötigen Heimniederlage beim Saisonauftakt definitiv noch eine Rechnung offen hat.